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    Reinhard Mey - Musikanten sind in der Stadt

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    Reinhard Mey - Ich liebe meine Küche

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    Reinhard Mey - Der Mörder ist immer der Gärtner

  4. 4

    Reinhard Mey - Hasengebet

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    Reinhard Mey - Die Würde des Schweins ist unantastbar!

  6. 6

    Reinhard Mey - Nein, Meine Söhne Geb Ich Nicht

  7. 7

    Reinhard Mey - Vernunft Breitet Sich Aus Über Die Bundesrepublik Deutschland

  8. 8

    Reinhard Mey - Frieden

  9. 9

    Reinhard Mey - Ich möchte!

  10. 10

    Reinhard Mey - Wie Ein Baum, Den Man Fällt

  11. 11

    Reinhard Mey - Maikäfer Fliege

  12. 12

    Reinhard Mey - Willkommen An Bord!

  13. 13

    Reinhard Mey - Ein Stück Musik von Hand gemacht

  14. 14

    Reinhard Mey - Du bist ein Riese, Max!

  15. 15

    Reinhard Mey - Der unendliche Tango der deutschen Rechtschreibung

  16. 16

    Reinhard Mey - 51er Kapitän

  17. 17

    Reinhard Mey - Die Kinder Von Izieu

  18. 18

    Reinhard Mey - Selig Sind Die Verrückten

  19. 19

    Reinhard Mey - Meine Freundin, Meine Frau

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    Reinhard Mey - Ich liebe dich

  21. 21

    Reinhard Mey - Leb Wohl, Adieu, Gute Nacht

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    Reinhard Mey - Das Etikett

  23. 23

    Reinhard Mey - Hauptbahnhof Hamm

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    Reinhard Mey - Über den Wolken

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    Reinhard Mey - Ohne Dich

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    Reinhard Mey - Das Kleine Mädchen

Hasengebet

Reinhard Mey

Mein sehr geehrter, hoher Herr Ministerpräsident,
Den man in Stadt und Land als klug und weise,
Als güt'gen Menschenfreund, als Wohltäter und Schöngeist kennt,
Ihr kreuzt im grünen Rocke meine Schneise.
Ich seh' in Eure Flinte und ich seh' Euch ins Gesicht,
Ihr seht mich beide Vorderläufe heben,
Ich bin ein friedfertiger Hase, bitte schießt mich nicht,
Ich fleh' Euch an, verschont mein junges Leben!

Ich hab' Kinder wie Ihr und meine warten jetzt im Bau
Wie Eure zu Haus mit dem Mittagessen.
Ich hab' Freunde wie Ihr, und wie Ihr hab' ich eine Frau,
Und wie Ihr habe ich auch zwei Mätressen.
Ich liebe alle und ich lieb' das Leben, wie Ihr auch,
Ich liebe Kohl, den grünen wie den weißen.
Ich knabb're zarte Möhren und ich nage frischen Lauch,
Allein ins Gras möcht' ich heut noch nicht beißen!

Fehlt es Euch denn an Nahrung? Nein, Ihr seid so wohlgenährt.
Ich droh' Euch nicht, ich seh' Euch nicht in Nöten.
Doch wenn es nicht aus Hunger ist, Ihr Euch aus Not nicht wehrt,
Wollt Ihr mich dann aus Lust am Töten töten?
Dann wären Eure schönen Reden von Gewaltverzicht,
Von Abrüstung und Frieden leere Phrasen.
Das aber kann nicht sein, ein Mensch von Ehre schießt doch nicht
Auf einen ganz unbewaffneten Hasen!

Sagt halt, wenn Ihr zurück zu Eurer Jagdgesellschaft geht,
Heimkehrend aus des tiefen Waldes Winkeln,
Und Ihr Euch schämt, ganz ohne Hasenleiche dazustehen:
Ihr wolltet gar nicht jagen, nur mal pinkeln.
Gesteht es doch der rohen Mördermeute endlich ein:
Ihr seid kein Jäger, Ihr seid Pilzesammler!
Steckt Eure Flinte weg, nehmt diese Pfote und schlagt ein,
Ihr mordet keinen Hasen, keinen Hirsch, kein wildes Schwein!
Dies kann der Anfang einer wunderbaren Freundschaft sein
Zwischen Ministerpräsident und Rammler!

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